Das Ausbleichen des Pferdefells, das als "Verblassen", Pigmentstörung oder auch als Kupferbrille bezeichnet wird, hängt eng mit der Melaninsynthese zusammen. Die Melaninsynthese ist der
Prozess, bei dem die Pigmente Eumelanin und Phäomelanin produziert werden, die für die Färbung von Haut, Haaren und Augen verantwortlich sind. Beim Ausbleichen des Felles geht es in der Regel
um die Verringerung der Intensität der Farbe, insbesondere bei Pferden mit dunklen Farben wie Schwarz
oder Braun.
Das Ausbleichen des Felles tritt aufgrund eines Mineral- und Spurenelementemangels, einer Kombination von Umweltfaktoren und genetischen Faktoren auf:
- Mengen- und Spurenelementemangel: Eine ausgewogene Ernährung und abgestimmte Mineralisierung trägt dazu bei, die Farbe des Fells zu erhalten. Bestimmte Nährstoffe wie Kupfer, Mangan und
Zink können die Pigmentproduktion unterstützen und das Ausbleichen verringern.
- UV-Strahlung: Die Einwirkung von Sonnenlicht, kann dazu führen, dass die Pigmente im Fell des Pferdes abgebaut werden. Dieser Prozess wird als Photodegradation bezeichnet. UV-Strahlen
können die chemischen Bindungen der Melaninpigmente schwächen und die Farbe im Laufe der Zeit verblassen lassen. In den wärmeren Monaten, wenn Pferde vermehrt der Sonne ausgesetzt sind, kann
das Ausbleichen des Felles verstärkt auftreten.
- Genetik: Die genetische Veranlagung des Pferdes kann eine Rolle beim Ausbleichen des Felles spielen. Einige Pferderassen haben genetische Anfälligkeiten für ein stärkeres Ausbleichen,
während andere resistent gegenüber diesem Effekt sind.
In unserem Beispiel war die Ursache des Pigmentverlustes ein Mineralstoffmangel der durch eine kolloidale Mischung ausgeglichen wurde.
Mangan, Zink und Kupfer sind essenzielle Spurenelemente, die die Melaninsynthese im Körper beeinflussen. Sie spielen eine entscheidende Rollen als Cofaktoren für Enzyme, die diesen Prozess
steuern.
Mangan unterstützt Enzyme, die für die Umwandlung von Aminosäuren zu Melanin benötigt werden. Indem es diese Enzyme aktiviert, fördert Mangan indirekt die Melaninsynthese.
Zink ist ebenfalls ein bedeutender Cofaktor für Enzyme, die an der Melaninproduktion beteiligt sind. Es trägt zur korrekten Aktivität dieser Enzyme bei, was wiederum die Umwandlung von
Vorläufermolekülen in Melanin begünstigt.
Kupfer ist besonders wichtig, da es die Funktion des Enzyms Tyrosinase unterstützt, das für die eigentliche Bildung von Melanin unerlässlich ist. Ohne ausreichend Kupfer können die Pigmente
nicht effizient synthetisiert werden, was zu Veränderungen in der Fellfarbe führt.
Insgesamt arbeiten diese Spurenelemente zusammen, um die Enzymaktivität zu optimieren und die verschiedenen Schritte der Melaninsynthese zu erleichtern. Ein Mangel an einem oder mehreren
dieser Nährstoffe kann die Melaninsynthese behindern und zu Veränderungen in der Pigmentierung von Haut, Haaren und Augen führen. Eine artgerechte Ernährung und eine gute Mineralisierung, ist
entscheidend, um die natürliche Farbgebung und Gesundheit aufrechtzuerhalten.